Ein Vorteil, daß ich die Etappe auf zwei Teile (gestern und heute) gehe, offenbart sich gleich am Morgen:
Blauer Himmel. Sonnenschein.
Wobei: Irgendwie ist es heute wie im Theater zwischen den verschiedenen Aufzügen. Vorhang auf. Vorhang zu.
Innerhalb weniger Minuten kann da das Sichtfeld auch ohne Grauen Star ganz schön eingetrübt sein:
Das hält aber ebenfalls immer nur sehr kurz an und schon öffnet sich der Vorhang für den nächsten (sonnigen) Akt:
Heute geht es in größere Höhen und prompt zeigt sich wieder eine große Blumenvielfalt und Quantität am Weg:
Erinnert mich heute irgendwie ein wenig an den Aufstieg zur Bonn-Matreier-Hütte in Osttirol im letzten Jahr.
Beim Blick zurück, könnte man fast denken, im Tal(kessel) würde ein Druide Zaubertrank brauen ;-)
Die Schlüsselblumen haben ihren Zenit, nun Mitte Juli zwar schon längst auch hier in der Höhe überschritten, aber die Klumpung ist schon noch beeindruckend:
Die Sonne setzt sich nun zumindest in den höheren Lagen dauerhaft gegen die Wolken durch, aber das Tal um Lauterbrunnen liegt unter einer Glocke:
Gut, hier heroben zu sein :-)
Der Schlußanstieg zum heutigen Übergang hält dann noch eine kleine Spezialität bereit, die sich schon aus der Ferne andeutet:
Oha, auf dieser steilen Stiege geht es nochmal ganz schön nach oben (Stairway to Heaven):
Die Ausblicke werden aber immer spektakulärer:
An der Sefinafurgge ist mit 2.611 Metern erneut der bisher höchste Punkt der Tour erreicht und die Marke diesmal gleich deutlich nach oben geschraubt.
Auf der Abstiegsseite gen Westen hängen Wolken, aber als ich nach ein paar Minuten weitergehe, ist von den weißen Watte-Wolken schon wieder nichts mehr zu sehen.
Dafür geht es im oberen Bereich ähnlich bergab, wie es auf der anderen Seite im Schlußanstieg bergauf ging:
Puh, Gott sei Dank läßt sich der Weg gut gehen, da er in einem Top-Zustand ist. So langsam vertreibt die Sonne die Wolken dauerhaft:
Zwischendurch mal wieder eine farbige Auflockerung in der Mondlandschaft-artig wirkenden Felswüste.
Ein herrlich Pfad führt weiter in Richtung Tal, wobei ich auf der sehr kurzen heutigen Etappe noch einige Abstiegsmeter vor mir habe...
Bald erreiche ich erste Almen, wobei der Berner Bär mal wieder nicht zu übersehen ist:
Um's Eck kann ich bereits Blicke auf den nächsten Übergang erhaschen, aber der steht erst am Folgetag auf dem Programm.
Um die Schlucht unten zu überwinden gibt es (für die Direktwanderer - das häufigste Ziel der Gäste vom Vorabend auf der Rotstockhütte ist die Blüemlisalphütte oben am Paß) drei typische Wege.
Meiner ist quasi der vierte ;-)
Die Serpentinen geht es für mich abwärts und dann ein Stück das Tal hinaus.
Zwischendurch sehe ich mal wieder ein Murmeltier, wovon ich dieses Jahr noch nicht so viele erblickt habe:
Am Hang entlang geht es dann nach einer größeren Pause - heute gilt es möglichst viel Zeit zu vertrödeln - weiter:
Kurz vor meinem Ziel im Bereich der Griesalp, grast dann eine richtig große Herde an Alpacas:
Wenig später habe ich mein heutiges Tagesziel, ein Nostalgie-Hotel trotzdem viel zu früh erreicht:
Nach weniger als vier Stunden Gehzeit bin ich - trotz aller Pausen - gegen 13:00 Uhr da und mein Zimmer (natürlich) noch nicht fertig.
Aber im Schatten sitzend in die Ferne schauend läßt sich der liebe Gott auch mal ein guter Mann sein ;-)
Übergänge:
- Sefinenfurgge (2.612 m)
Begegnungen:
- 1 Murmeltier
- 1 Schweizer Pensionist, der erst von zu Hause in Adelboden die Via Alpina bis Montreux gegangen ist und nun noch den Rest ab Sargans gen Westen geht (in 5 Tagen 500 km ans Mittelmeer oder in 10 Tagen 1.100 km bis Bordeaux am Atlantik ist er mit Kumpels auch schon geradelt)
Du weisst, wie du einem den Mund wässrig machen kannst. Deine täglichen Berichte machen viel Lust auf eine Bergtour. Auch wenn so ein geballtes Projekt bei mir wohl nicht drin sein wird, aber man kann ja Etappen machen...
AntwortenLöschenNicht-Ballung hat ja auch Vorteile: Kannst Dir Filetstück nach eigenem Gusto heraussuchen und unnötiges Beiwerk weglassen.
LöschenZ.B. hier in der Gegend: Viele gehen hier einen Abschnitt des Bärentreks in 3-4 Tagen von Lauterbrunnen bis Kandersteg bzw. Adelboden.
Als Geocacher bieten sich aber eigentlich die 6 Tage Meiringen - Lenk an (https://coord.info/GC58MFZ), was mit An/Abreise mit 1 Woche Urlaub gut gehen sollte.
Ca. 1/3 vom neuen Cache durch die ganze Schweiz, den ich gerade betateste, hast Du dann auch schon.
Persönliche Tipps, insbesondere zwecks Buget, gerne auf Anfrage...
Cu K2.
Genau in diesem Hotel habe ich auch übernachtet. Wie klein die Welt doch ist.
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