Wien - Steiermark - Kärnten - Osttirol
Ania, Tom und der gesamte 4-beinige Hausstand an Hunden und Katzen ist samt Wohnmobil bereits nach Mitternacht gen Kroatien aufgebrochen, als ich ganz früh am Morgen mir noch das für mich vorbereitete Frühstück genieße.
Dann mache auch ich mich auf den Weg in den Süden bzw. Südwesten durch die Steiermark bis nach Kärnten.
In den nächsten Tagen werde ich noch ein paar Lücken am Alpe-Adria-Trail (AAT) schließen, auch wenn das Wetter nicht (mehr) so prickelnd ist und zwischenzeitlich eine ordentliche Kaltfront durchgezogen ist.
Einen Teil der Ausrüstung hatte ich - dummerweise - zu Hause gelassen,. aber statt Mütze kann ich zumindest vorerst noch per Buff improvisieren.
Zum großen (hohen) Finale in Osttirol wären dann aber eigentlich Grödeln oder zumindest Gamaschen hilfreich gewesen.
Aber man muß (es) nehmen, wie es kommt ;-)
Ein mittäglicher Anrufe auf der Obstansersee-Hütte zwecks Übernachtungsoption jetzt Ende September offenbart einige Herausforderungen, um nicht zu sagen Probleme:
- es liegt bereits ganz ordentlich Schnee
- der Gratweg ist begehbar - für Erfahrene und mit gebotener Vorsicht
- Essensbestellung für den Abend ist JETZT vorzunehmen
- die zeitliche Deadline (Fix-Termin) für das Abendessem ist HART
- zu spät kommen, wird mit kaltem oder keinem Essen bestraft
- die Kombination aus Rest-Anfahrt, Bus-Verbindung von Sillian nach Kartitsch zum Start und dann noch der Hüttenaufstieg lassen ein Abendessen in weite Ferne wandern
Nun, hinsetzen und weinen hilft da auch nichts, also Vorgehen strikt nach Plan, das unvermeidliche akzeptieren, das beeinflußbare gestalten:
Der Bus setzt mich planmäßig am Ausgangspunkt des Normalwegs zur Obstansersee-Hütte in Kartitsch ab. Soweit so gut.
Die Sonne verschwindet schon langsam hintern den Gipfeln, egal wie ich mich anstrenge, sie geht schneller zurück als ich vorwärts komme:
Und frisch wird's.
Letztlich komme ich 30 Minuten VOR der Essenszeit auf der Hütte an und kann sogar noch Duschen.
Man könnte fast meinen, ich wäre gut im Training ;-)
Nun bereiten mir nur noch die Wegverhältnisse - zum Teil ordentlich jenseits von 2.500 Metern - Sorgen, insbesondere nachdem die Befragung von ein paar sportlich wirkenden Südtirolern am Tisch (Einheimische) zögerliche Antworten ergibt: "Naja, man KANN den Weg schon gehen..."
Ok, das schaue ich mir am nächsten Morgen wohl am besten mal selbst genauer an. Als erster starte ich von der Hütte gen Westen in einen traumhaften Tag:
Der Weg am Grat entlang verläuft meist auf der Nordseite und nicht nur im Schatten ist der Schnee bzw. teilweise Matsch komplett durchgefroren.
An manchen vereisten Stellen muß man schon wirklich gut aufpassen !
Nach ca. 2/3 der Strecke zur Sillianer Hütte kommen mir nun auch mehr und mehr Wanderer entgegen: Die klassische Begehung erfolgt ja gen Osten.
Da ist für mich auch schon ein Ende des Schnees absehbar:
Kürzlich war ich noch am 404 im Wiener Wald, nun lasse ich mit dem 403 (KHW: Karnischer-Höhen-Weg) bald auch den Südalpenweg hinter mir:
So, DAS war also der Lückenschluß:
2014 hat bei der Planung meiner eigenen Route von Graz nach Monaco mit dem Südalpenweg 03 alles begonnen, was mich und die 10 großen Österreichischen Weitwanderwege (WWWs) betrifft.
Damals war ich in Eibiswald (Tag 005/2014) vom 06er (Mariazeller Weg) eingeschwenkt, mußte dann aber an der Unteren Valentinalm auf den Gailtaler Höhenweg ausweichen (zu früh in der Saison: noch VIEL zu viel Schnee nach dem Rekordwinter 2013/2014).
2018 dann mit Marianne das im Westen fehlende Stück (an)gegangen, wobei der Schluß - wegen Umbauarbeiten an der Sillianer Hütte - damals offen blieb.
Nun also VOR dem Start in Wien (von Triest kommend) die vier Etappen ganz im Osten (Bad Radkersburg - Eibiswald) absolviert (Intermezzo 1) und zum Saisonabschluß jetzt also noch die 1,5 Etappen ganz im Westen.
Habe fertig ! :-)
Nur ein (typisches) ToDo ist jetzt für eine rundum gelungene Berg-/Alpen-Sommer-Saison noch offen...