Samstag, 27. Mai 2023

Tag 05: Unterwegs im Knoblauchsland ?

Rabenstein - Burg Plankenstein
(23,5 km - 1.110 Hm auf - 780 Hm ab) 

Nach der Rückfahrt mit der Himmelstreppe (der Schmalspurbahn zwischen Sankt Pölten und Mariazell) nach Rabenstein führt der Weg gleich kurz hinter dem Bahnhof ordentlich bergauf: Da wird einem gleich am Morgen ordentlich warm.

Nach dem ersten Stück im Wald holen mich zwei Bergläuferinnen ein (Mutter + Tochter) und mir rutscht heraus "in DEM Tempo wäre ich bereits in 30 Tagen am Ziel" - der Anfang eines netten kleinen Gesprächs ;-)

Der heutige Tag wird sich als perfekter Wandertag entpuppen: Konstant um die 20°, ab und an in der Höhe ein kühles Lüftchen, kaum Asphalt, abwechslungsreiche Wiesen-/Waldpassagen und ordentlich auf und ab.

Immer wieder bieten sich nette Ausblicke über die grünen Hügel.

Einige 800er-"Gipfel" darf ich heute auch am Weg überschreiten.

Besonders bemerkenswert ist aber der häufige Knoblauchgeruch des blühenden Bärlauchs an allen Ecken und Enden.

Mmmh, Knoblauch: Da kommen sofort Phantasien von perfekten Frühstücksgerichten...

  • Knoblauchcremesüppchen
  • Frigga
  • Abbrutzenhammel
  • Avokadocreme
Aber keine Hütte zur Einkehr weit und breit :-(
Ok, ok, mein Frühstück ist noch gar nicht lange her und insofern keine Auffrischung der Energiereserven nötig.

Was DAS nun wohl wieder für spezielle Kühe sind ?

Wie Albinos sehen sie nicht aus, aber schon ganz schön hell.

Evtl. zu heiß gewaschen und Farbflecken verloren... ?

Eine kleine ÖAV-Hütte kommt dann doch kurz vor Schluß noch, aber JETZT will ich auch nicht mehr :-)

Und weiter geht es durch Knoblauchs(geruchs)land.

Wobei das eigentliche Knoblauchsland ja zwischen Erlangen, Nürnberg und Fürth liegt.

Apropos Fürth: Das mutmaßlich bekannteste (und vor den Nazis nach USA emigrierte) Kind der Stadt wir just heute am 27. Mai 2023 ganze 100 Jahre alt.

Er ist - obwohl er nur recht kurz (1969-1977) in offiziellen Ämtern war und dies fast ein halbes Jahrhundert her ist - wohl einer DER Personen, an die man unter dem Begriff "elder Statesman" denkt und darüberhinaus Wissenschaftler und Friedens-Nobelpreis-Träger.

Ein Zitat von ihm, kann an dieser Stelle schon auch irgendwie zweckentfremdet platziert werden: "Männer werden zum Mythos nicht durch das, was sie wissen oder was sie erreichen – sondern durch die Aufgaben, die sie sich stellen."

Und geistig ist er immer noch voll auf Ballhöhe: Henry (geborener Heinz) Kissinger

Herzlichen Glückwunsch und ein fränkisches Bier zum Freudentage !

Seine Greuther Fürther passen farblich (grün-weiß) zum Bärlauch, werden heute aber bestimmt nicht Deutscher Meister, der "Glubb" (1. FC Nürnberg) ist bekanntlich sowieso "ein Depp" und am Ende wird Dortmund es doch noch vergeigen und Bayern WIEDER Meister, weil sie in Köln doch noch gewinnen (ob das wieder dieser sprichwörtliche Bayern-Dusel war ?). - Also ich bin ja kein Fußballfan, aber Konkurrenz (zumindest ETWAS Abwechslung) belebt das Geschäft - sonst endet das mit Bayern München in der Bundesliga noch wie mit der CSU in Bayern: Dauer-Abo auf den (heimischen) Sieg aber intern verfilzt und extern immer weniger wert.

Egal, ich gehe mal wieder durch den schattigen Wald...

... an saftigen Wiesen entlang und just in diesem Moment hebt er doch noch ab: Der Gleitschirmflieger, den ich aus der Ferne schon eine ganze Weile bei den Startvorbereitungen beobachtet hatte:

Kurz danach erreiche ich auch schon mein Tagesziel.

Ich residiere heute ganz speziell: Ca. 350 Weitwandertage war ich in den letzten 15 Jahren unterwegs, aber auf einer Burg habe ich noch nie geschlafen (und für Wanderer gibt es sogar 20% Rabatt).

Kuriosum am Rande: Für 20% weniger Euros waren nurmehr 200% Zimmer für mich reserviert ;-) 

Burg Plankenstein heißt mich willkommen:

Erstmal gilt es aber innerhalb der Burg noch den richtigen Weg zu finden.

Links oder rechts ?

Mein Zimmer ist dann aber eindeutig gekennzeichnet:

Die Einrichtung ist urig...

Teilweise etwas skurril...

Und wenn man ein Stück weiter im Gang durch das Sichtfenster im Boden ins Nichts schaut, kann man noch die Kadaver derjenigen sehen, die sich den Wehrgang im dunkeln entlang geschlichen haben, BEVOR die Scheibe eingebaut wurde:

Immerhin stinkt es somit nicht verwest, wobei über meine Socken wollen wir an dieser Stelle mal lieber nicht sprechen ;-) 


Begegnungen:

- Bergläuferinnen (Mutter + Tochter)

- 1 Greifvogel

- 1 Rehbock

- 1 ausgeschwärmter Bienenschwarm an einem Baum im Wald

- 1 startender Gleitschirmflieger


2 Kommentare:

  1. Übrigens, die weißen Rinder sind Charolaise Kühe, ein französisches Fleischrind

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