Samstag, 27. Mai 2023

Tag 02: Wenn der Schritt schmatzt

Allhang/Gablitz - Schöpfl-Schutzhaus
(32,0 km - 1.190 Hm auf - 630 Hm ab)

Am frühen Morgen werde ich sehr unsanft geweckt: NEIN, bei mir stehen NICHT aus München orchestriert willfährige niederösterreichische Vollzugsbeamte vor der Tür bzw. fallen wörtlich/mechanisch mit dieser ins Haus/Zimmer, denn ich gehöre nicht der Mafia-Organisation (laut §129 StGB) der sog. "Letzten Generation" an, wo gerade in ganz Deutschland Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmungen laufen.

Nein, mich hat heute der Wecker herb aus dem Schlaf geklingelt, wo ich doch die letzten Tage immer schon vor diesem wach und auf den Beinen war.

Aber der Tag gestern war anstrengend.

Das mit dem "anstrengend" muß sich die Münchener Staatsanwaltschaft bzgl. ihres Dienstherren wohl auch gedacht haben, denn so läßt sich am ehesten der plötzliche Sinneswandel in Bezug auf die "Terroristen" (Politiker-Ausspruch) der Klima-Kleber erklären.

Vom Saulus zum Paulus (bisher war ja nur Brandenburg in diesem Sinne aktiv und die Berliner Justizsenatorin hätte es gerne): Landtagswahl in Bayern in diesem Jahr ich hör dir trapsen.

Natürlich bin ich auch der Meinung, daß junge Menschen (oder auch ältere, man will ja niemanden diskriminieren) wegen Verkehrsbehinderung (= Nötigung) mindestens lebenslänglich eingesperrt werden sollten. Wegen besonderer schwere der Schuld mit anschließender Sicherungsverwahrung und weil die psychologischen Gutachten vorhersehbar keinen Gesinnungswandel und somit keine "positive" Sozialprognose ergeben werden, bleiben sie für immer der Gesellschaft (und den Wahlen - ein Schelm, wer Böses dabei denkt) entzogen.

Außerdem sollte man das Waffenrecht ändern: Das Mitführen von Faustschußwaffen und die Anwendung im Straßenverkehr zur Abwendung eines Staatsumsturzes nach Artikel 20, Absatz 4 des Grundgesetzes sollte im Sinne der Notwehr erlaubt werden, den derartige Eingriffe in die persönliche Automobilität laufen ja quasi auf die Abschaffung der Verfassungsordnung in Deutschland hinaus.

Fast wie ein Tempo-Limit auf Autobahnen.

Ansonsten müßten wir wegen des Mangels an qualifziertem Fachpersonal im Strafvollzug zumindest alle Mörder, Kinderschänder und Millionenräuber umgehend freilassen, um Platz und ausreichend Bewachung für die schwerkriminellen Klima-Martyrer zu schaffen, denn Hubschrauberangriffe mit Tränengas, Gummigeschosse und ähnliches sind seit Wackersdorf/FJS selbst in Bayern heutzutage seitens der Staatsgewalt nicht mehr so einfach gegen gewaltlose Andersdenkende einsetzbar.

Evtl. könnte man die Präventivhaft-Maßnahmen (Knast ohne Urteil - von wegen Rechtsstaat - das klingt ja eher wie Belarus, Rußland oder Nordkorea) dann auch gleich auf Gewerkschafter bei der Bahn ausweiten ? - Sonst streiken die noch und "nehmen die Nation als Geiseln".

Naja, warten wir mal ab, wenn man sich als juristischer Voll-Laie so die Karlsruher Tendenzen anschaut (wo im Unterschied zu den USA Richter nicht lebenslang/debil, sondern zeitlich befristet wirken und zwar von Parteien nominiert werden, dann aber regelmäßig ihr "Parteibuch" vergessen) könnte das spätestens zu einer erneuten Ohrfeige für die Politik/Behörden führen, aber da geht es aktuell ja um Zeit und Abschreckung.

Mich kann das heute etwas durchwachsene Wetter jedenfalls nicht abschrecken und daß es nicht ganz so warm wie am Vortag ist, paßt auch.

Nach ca. 3,5 Kilometern und 100 Aufstiegsmetern komme ich wieder auf der Originalroute des 404 (Voralpenweg 04 im Wienerwald, Gebirgsziffer 4).

Gen Süden geht es am Troppberg entlang, hinab bis nach Rauchengern (komischer Ortsname) und erneut bis auf knapp 500 Meter über dem Meer hoch.

Der Bahnhof in Rekawinkel markiert dann einen Tiefpunkt:

Sogar noch unter den Gleisen geht es hindurch auf die andere Seite der Bahn und wieder steil bergan.

Kurz danach wieder die Autobahn A1 gekreuzt und der Wald ändert sich auf der anderen Seite: Mehr Nadel- weniger Buchenanteil.

Kurz vor Überschreitung der A21 bei Hochstraß hat sich die Natur dann ein spezielles Hindernis ausgedacht:

Soll wohl Reiter und Radler schrecken. Zu Fuß kommt man schlängelnd gut hindurch ;-)

Das nachfolgende, an Hand der farblichen Gestaltung nicht zu übersehende Schild irritiert mich dann ein wenig:

NATÜRLICH bin ich hier allein in der Natur !

Bei dem Wetter ist hier niemand unterwegs und selbst die Falkensteiner Hütte hat heute natürlich NICHT offen:

Also direkt weiter...

Östlich von Laaben komme ich bei einem Golfplatz wieder aus dem Wald und biege vom 04er gen Süden in den Grund ab...

Von dort geht es dann nochmal mehr als 300 Zusatzhöhenmeter (wie üblich: gatschig) bergauf ab vom Schuß...

... über den "Pensionistensteig" (soviel zu: mache ich mal, wenn ich in Rente bin) weiter...

... bis zum Schöpfl-Schutzhaus:

Das war im Vorfeld ja meine Problem-Unterkunft gewesen, weil die über Monate nicht auf meine E-Mail reagiert hatten und auch eine zweistellige Zahl an Anrufversuchen ergebnislos verlief.

Vielen Dank nochmal an Ania für die Organisation der Übernachtung aus Portugal !


Am Ende nochmal kurz zurück zur (Un-)Verhältnismäßigkeit der staatlichen Maßnahmen bei manchen Delikten in unserer heutigen Zeit: Aus meiner Kindheit kenne ich noch die Redewendung "Man solle die Kirche doch mal bitteschön im Dorf lassen".

Evtl. ist DAS ja ein schönes Beispiel für die Verrohung der Sitten und ein Anzeichen für den - vielzitierten - Untergang des "christlichen Abendlandes". Was mich da nur wundert: Das "C" bei den Parteien, die es mit der Kirche im Dorf nicht mehr so haben oder waren/sind das nicht die, mit den Untergangsunkenrufen (kann ja eigentlich gar nicht sein)...

Von der gezielten, versuchten Kriminalisierung einzelner Nonnen/Mönche bzgl. Kirchenasyl will ich jetzt mal nicht auch noch anfangen, aber wie das zuletzt vor Gericht endete ist ja auch bekannt.

Wobei (genialer Gedanke zum Schluß): Sperrte man diese ebenfalls staatsgefährdenten Subjekte gleich mit in den Knast, wäre zumindest für das Seelenheil der "Letzten Generation"-Mafia gesorgt :-)


Begegnungen:

- erschrockener Herr im Autokofferraum (sein Hund hatte mich schweigend gemustert und er war so ins Handy versunken)

- Techniker, der mir (natürlich vergeblich) Mitfahrgelegenheit ob der dunklen Wolken anbietet


1 Kommentar:

  1. Auf dieser Etappe musste ich im Jänner nach 6 Kilometern aufgeben - Nachwehen einer Sehnenentzündung. Meine erste "Weitwanderverletzung" überhaupt - habe ich mir ein Monat davor auf dem Salzsteigweg eingetreten. War sehr froh, dass es in Hochstrass einen Linienbus gab, der mir wieder retour zum Bahnhof verhalf.

    Respekt vor den langen Etappen!

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