Donnerstag, 13. Juli 2023

Tag 43: Feuchtfröhlich durch die Wolken

Tannalp - Meiringen
(20,8 km - 510 Hm auf - 1.870 Hm ab)

Am Morgen hat sich das Wetter zum Vortag verändert: Es wechselt aktuell periodisch zwischen starkem und nicht so starkem Regen.

Gut, daß es sowieso erst ab 08:00 Uhr Frühstück gibt und ich heute nochmal eine kurze Etappe mit nur knapp 20 Kilometern und überwiegend Abstieg im Programmheft des Veranstalters stehen habe.

Also ausgiebig frühstücken, trödeln, abwarten, zum Fenster rausschauen und dann um 09:35 Uhr doch mal auf die Socken machen.

Eine britische Familie (Mutte Sarah, Vater Eiden und der 15-jährige Jasper) - allerdings wohnhaft in Lausanne und (mehr-)sprachlich begabt - macht sich auch gerade auf den Weg und so gehen wir heute eine ganze Weile zusammen.

In die Irre.

Ein Bauer mit Familie weist uns 200 Meter vor der Sackgasse aber noch auf deren Ende hin und zeigt uns den direkten Weg (100 Höhenmeter) über den Steilhang zurück zum eigentlichen Weg, den wir alle vier vor lauter Quatschen an seiner Abzweigung wohl übersehen haben.

Jetzt sind wir warm und können auch mal in Ruhe den Blick schweifen lassen:

Wenig später sieht es dann aber bereits so aus:

Teilweise kommt regelrechter Sprühnebel aus den Wolken, aber nach den Spielchen vom Vortag verweigere ich heute Regenhose und Anorak. Komplett ! Dauerhaft !! Nachhaltig !!!

Könnte ja jeder Regen so daherkommen. Einzig die langen Hosenbeine waren heute bei nassen 15°-17° mein Zugeständnis an die äußeren Bedingungen.

Diese (augenscheinlich flauschigen) Wollknäuel haben dagegen den ganz dicken Faserpelz angelegt:

Im Hintergrund meint die Österreicherin (einige Stunden) hinter mir, kann man wohl schon den Eiger sehen:

Ja, ich wußte nicht, wie die Spitze heißt, aber das war bestimmt der Eiger, den man oben sieht.

Der Weg geht breit unterhalb des Grats entlang und als es mal auf diesem läuft, kann man (zumindest kurz) sogar am Planplatten mal Blick in den Kessel nördlich werfen, bis wohin das Skigebiet von Meiringen geht:

Wenige Minuten später sieht es dann schon wieder so an der Bergstation aus:

Ich gehe also zügig weiter, denn die britische Familie und Claude aus der Züricher Gegend, der zwischenzeitlich noch zu uns aufgeschlossen hatte und mir bereits seit Weisstannen immer wieder mal über den Weg gelaufen war, sind mir abhanden gekommen, als meine Bodenkontrolle mich anfunkte.

Nachdem ich sie auch im Abstieg - selbst wenn es mal kurz Überblick gibt - nicht erspähen kann, sind sie wohl oben im Restaurant der Bergstation eingekehrt gewesen.

Immer wieder wird es mal aus den Wolken feucht, aber es läßt sich gut aushalten.

Auch dieses nette Wochenendhäuschen auf der Alp sieht gut aus, besticht mit Uhus und wirkt zum gut hier oben aushalten.

Etwas tiefer dann dieses Häuschen_

Top augestattet.

Allerdings für Zwerge gemacht.

Ab und an wird nun das Skigebiet von Meiringen tangiert und die Zwischenstationen am Hasliberg passiert:

Tief im Westen kann ich zwar nicht Bochum aber den Brienzersee (zumindest zipfelweise) erkennen:

Eine Steilstufe muß ich nun noch über einen angenehmen Weg durch den Wald talwärts überwinden.

Zwischendurch ergeben sich Ausblicke auf den imposanten Reichenbach-Wasserfall gegenüber, wo es morgen hinaufgehen wird. 

Und plötzlich zischt auch mal wieder die Seilbahn direkt über meinen Kopf hinweg:

Wobei ich die Seilbahn-bedingte Durchfahrtshöhenbeschränkung von 2,20 Meter an einer Kehre schon für etwas übertrieben halte: Da müßten große Basketballer ja schon fast den Kopf einziehen...

Noch während ich darüber sinniere, ist auch schon Alpbach bei Meiringen (Kanton Bern) erreicht, die Talstation der Seilbahn passiert und ich in meiner Unterkunft gelandet, wo ich dann endlich mal die englischsprachige 5er-Gruppe später persönlich kennenlerne (daß es Australier sind, zwitscherte der Streckenfunk mir die Tage bereits zu).


Übergänge:

- Balmeregghoren (2.232 m)

- Planplatten (2.245 m)


Begegnungen:

 - UK-Familie aus Lausanne (Sarah, Eiden, Jasper/15 Jahre alt)

- Claude: älterer Herr, der schon seit Weistannen parallel unterwegs ist, aber von seiner Frau nur eine Woche frei bekommen hat und deswegen heute in Meiringen erstmal abbricht

- 2 Alpensalamander

- 3 Murmeltiere

- 5 Australier (die englischsprachige 5er-Gruppe vor dem Klausenpass und in der Kabinenbahn in Attinghausen)

- Vater mit Tocher und Sohn aus den Niederlanden, die Dank (Deutscher) Bahn 13 Stunden für die Anreise brauchten


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