Beim Frühstück am Morgen schleicht ein Tiger um meine Füße. Ob das wohl die Mama von den fünf Katzenbabys im Burghofknast ist ?
Von der Burg geht es gleich mal durch den Wald bergauf bis zu einem Hochplateau, am Eck vorbei weiter gen Südwest.
Das Wetter und die Bedingungen sind wie am Vortag: Herrlich.
Leider sind heute ca. 70% der Wege asphaltiert, aber da ich in den letzten beiden Tagen ob der kürzeren Etappen gut regenerieren konnte, ist das heute gar keine so große Belastung für die Füße.
Verkehrstechnisch ist es auch kein Problem: Das sind alles nur kleine Sträßchen zwischen einzelnen Weilern oder Gehöften.
Nur morgens kommen mal DREI Autos kurz nacheinander mit schick gekleideten Insassen: Oha, Pfingst-Sonntag - bestimmt Kirchgänger !
Andere gehen da andere Wege - bzw. fahren sie (die Up- bzw. Downhiller und ich kamen auf der Strecke aber gut miteinander aus: gegenseitiger Respekt, Anstand und Toleranz hilft !):
Apropos Verkehr:
Es war mir schon in der Steiermark aufgefallen und auch am Vortag in der "Himmelstreppe" wieder: Sehr viele Österreicher haben das Klimaticket und können damit den GANZEN österreichischen Nah- und Fernverkehr nutzen.
Bei der Einführung gab es laut Gert damals noch etwas (föderale) Streitereien, wie man sie ja auch aus Deutschland (zur Genüge) kennt: Die drei östlichen Bundesländer (Wien, Niederösterreich und Burgenland) wollten bzgl. der lokalen Busverkehre und ähnlichem nicht mitziehen.
Die ÖBB als Haupt-Eisenbahnanbieter hielt aber Termin und auch an der Abdeckung dieser Gebiete in ihrer Verantwortung fest. Letztlich zogen dann doch alle mit, da der öffentliche Druck einfach zu groß war und die östlichen Gebietsfürsten sonst in Shitstorm-artiger PR baden gegangen wären. - Da konnten sich ihre hochbezahlten PR-Berater bestimmt besseres vorstellen.
Ich sag's (bekanntlich) ja immer: Man muß den Leuten nur Angebote machen, die sie nicht ablehnen können ;-)
Ja, Deutschland, SO kann man SOWAS auch machen !
Einfach. Professionell. Wirksam. Nachhaltig. Pünktlich.
Weil ich bekanntermaßen im Mathematik-Abitur versagt habe ("Kai, was haben Sie denn DA gemacht ?", meinte der Leistungskursbetreuer, Horst pendantisch Schlund als er mir das nächste Mal über den Weg lief) und somit nur ein ,3er-Matura aufweisen kann, könnte vielleicht mal jemand mit (mehr) Ahnung in Dreisatzrechnung das folgende genau prüfen, denn irgendwie verrechne ich mich da augenscheinlich dauernd bei der komplexen Mathematik, die damals die deutschen Politiker und Bahner als Reaktion auf ähnliche Forderungen für Deutschland umgehend aufmachten:
Österreich hat 5.000 Bahn-Kilometer bei 9,0 Millionen Einwohnern auf einer Staatsfläche von 83.871 km² mit vielen unzugänglichen (Hoch-)Gebirgsregionen, womit wohl ca. 1.800 Menschlein rechnerisch einen Bahn-Kilometer finanzieren müssen.
Deutschland hat 38.400 Bahn-Kilometer (-6.200 in den letzten 30 Jahren) bei 83,2 Millionen Einwohnern auf einer Staatsfläche von 357.588 km² mit kaum unzugänglichen Gebirgsregionen, womit ca. 2.167 Menschlein rechnerisch einen Bahn-Kilometer finanzieren müssen.
Deswegen ist es völlig logisch, daß ein derartiges Klimaticket in Deutschland bestimmt x (>> 1) Mal so viel kosten müßte (und damit viel teurer wäre), weil das Netz ja entsprechend größer ist.
Laut Eurostat legte 2019 der durchschnittliche Alpennachbar 1.500 km per Zug zurück, der Piefke 1.200 und zum Vergleich die Freunde aus der Gruezi-Welt 2.500 (Platz 1 in Europa).
Klingt nicht so unbedingt nach Übernutzung im Teutonenland:
Ha, Scherz !
Hat das jemand von Euch schon mal versucht ? Masochisten bitte zuerst...
Also ist jetzt schon ein gewisses Risiko (jedoch: no risk, no fun) sich zu schwebenden Verfahren zu äußern, aber zu meinen letzten Bahnfahrten mit deutscher Beteiligung (inkl. der morgen geplanten, wo ich auch schon vorab über Probleme informiert wurde) habe ich aktuell eine Reklamationsquote von ca. 90%.
Und das ist NICHT das Schlimme: Das Schlimme ist das Reklamationsverfahren ! Von wegen Fahrgastrechteformular online ! Ha, schon mal mit Zielbahnhof im Ausland probiert ? Schon mal Reservierungsgebühr versucht zurückzubekommen ? Schon mal vor Fahrtantritt wegen unermesslicher geplanter Verspätung...
Da mußt Du für viel Zeit plus 6 Euro U-Bahn oder 9 Euro Parkgebühr im Bahnhofsparkhaus Dir erstmal einen Umschlag für ANALOGE Einreichung ohne Nachverfolgungsoption persönlich auf Knien im Bahnhof organisieren !
Willkommen in der Service-Wüste. Willkommen in Deutschland.
Dann doch lieber weiter durch Niederösterreich wandern, mit netten Leuten, grünen Hügeln, blauem Himmel und (Achtung: Spoiler) später total leckeren Schnitzelbrötchen auf dem heutigen Dorffest.
Ein längerer Abstieg führt dann in das Städtchen Scheibbs, wo just eine Alpha-Ausfahrt stattfindet bzw. durchkommt:
Über den Fluß geht es auf die ruhigere Seite des Ortes und links weg stromaufwärts.
Nach einer Weile gen Süden, wird dann der Fluß und das bebaute Gebiet wieder gen Westen hinein in den Lueggraben verlassen.
Auf gut fünf Kilometern durch den Wald folgen nun gut 500 Höhenmeter an Anstieg. Und die Rehe laufen hier noch und sind weder zu fassen, noch als Zwischenmahlzeit zur Stärkung zwischen die Kiemen zu schieben.
Nachdem der Apshalt erst in eine geschotterte Forststraße überging, geht es alsbald dann richtig nett weiter:
Nach jedem Anstieg folgt hier in den grünen Hügel ein Abstieg, wie das Amen in der (heutigen Festtags-)Kirche...
Die Bauern sind hier zur Zeit extrem fleißig beim Heu machen und auch wenn die Wiesen saftig sind, den Matsch aus dem Wienerwald habe ich hier in der mittlerweile übernächsten Gebirgsgruppe laut Hunderterstelle der Wegenummern (4 -> 6 -> 2) lange hinter mir gelassen: Augenscheinlich gab es in dieser Region nicht übermäßigen Regen in April/Mai.
Nach dem letzten (diesmal nur 100 Höhenmeter kurzen) Aufstieg, kann ich nochmal zum Örtchen Reinsberg zurückblicken:
Bis Gresten, meinem Tagesziel, ist es nun nicht mehr weit, auch wenn die Sache mit 04 und E4 schon ein wenig komisch/durcheinander erscheint:
Zuvor war mir heute auch schon der E6 und der 05er (Nord-Süd-Weg) temporär begegnet, die sich dann aber wieder anderweitig verabschiedeten.
Mein Etappenziel ist nicht zu übersehen:
Was hier im Blog schwierig rüber zu bringen ist: Es ist auch (reichlich volkstümlich) NICHT zu überhören.
Es findet im Hinterhof wohl ein großes Dorffest statt.
Im Gegensatz zum Gasthaus kurz zuvor (Sonn-/Feiertag nur mittags geöffnet), muß ich mir hier schon mal keine Gedanken um Essen und Trinken machen.
Ich sage nur: Die (zwei) besten Schnitzelbrötchen von Welt :-)
Und hätten die Banausen nicht ausgerechnet während meiner Dusch-Pause die Mehlspeisen weggeräumt, hätte ich mir ja sogar noch eine Vorspeise gegönnt...
Irgendwie bin ich mittlerweile eigentlich ganz gut für meine Verhältnisse unterwegs, wenn ich so auf die 7 Stunden Gehzeit schaue: Da sollte das morgen mit dem Hike&Ride schon klappen...
Begegnungen:
- Tiger-Burgkatze beim Frühstück
- 1 Kaninchen
- 1 Rehbock
- 1 Reh
- 2 Rehe
- Stefan, der Knecht beim Bruder auf dem Hof mit Tipps für's Gesäuse (höre ich nicht zum ersten Mal)
Vollständige Erstattung wegen Fahrt nicht angetreten wegen 60 Minuten Verspätung am Zielort (Bamberg) wegen Zugausfall am Anfang habe ich schon mal über "Meine Buchungen" auf bahn.de problemlos erstattet bekommen. War mir damals nicht sicher, ob 60 Minuten Verspätung reichen, oder ob es mindestens 60 Minuten und 1 Sekunde sein müssen.
AntwortenLöschen